Im Jahr 1625 besetzten die Kaiserlichen Truppen unter Wallenstein die Stadt. 1631 weilte der
schwedische König Gustav Adolf in Halle. 5 Jahre später wurde die von den Schweden besetzte
Burg Giebichenstein durch einen Brand zerstört.
Im darauf folgenden Jahr wurde der Westsaal der Moritzburg durch Leichtsinn durch kursächsische
Soldaten zerstört.
1681 bis 83 erlebte Halle seine schwerste Pestepidemie, die über 5000 Einwohner zum Opfer fielen.
Im Jahre 1694 wurde offiziell die Universität gegründet mit vier Fakultäten.
Die heutige Martin-Luther-Universität ist aus zwei Universitäten entstanden. Die eine wurde 1502 in
Wittenberg gegründet und die andere 1694 in Halle. Beide Universitäten haben eine wechselvolle Geschichte mit
vielen Höhen und Tiefen hinter sich. In Wittenberg lehrten Martin Luther und Philipp Melanchthon. Durch sie
entwickelte sich die Stadt und ihre Universität zum geistigen Zentrum der Reformation.
Halle wurde um 1700 herum durch den Rechtsgelehrten Christian Thomasius und den Philosophen Christian
Wolff zu einem der Ausgangspunkte der deutschen Aufklärung. Nachdem Napoleon die Wittenberger Universität
1813 kurzerhand schließen ließ, wurden infolge der territorialen Neuordnung nach den Napoleonischen Kriegen
beide Universitäten 1817 in Halle vereinigt. Diese Besonderheit findet im Doppelsiegel der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg symbolischen Ausdruck.
Nachdem im Jahre 1994 das 300-jährige Gründungsjubiläum des halleschen Zweiges gefeiert wurde, folgte bereits
im Jahre 2002 (nur acht Jahre später) das 500-jährige Jubiläum der Wittenberger Universitätsgründung. Aus diesem
Anlass wurde ein Festjahr ausgerichtet, in dem weit über hundert attraktive Veranstaltungen die Aufmerksamkeit von
Wissenschaft, Politik und Kultur im In- und Ausland auf die Universität lenkten.
Durch ihre lange Geschichte ist die Universität mit der Stadt Halle räumlich eng verwoben. Die Universität ist
stetig gewachsen und hat sich langsam aber sicher über die gesamte Innenstadt verbreitet. Viele Institute sind in
alten Villen oder historischen Gebäuden untergebracht. Daneben wurden aber auch zahlreiche Universitätsgebäude neu
errichtet oder umfassend renoviert. Viele Institute und Kliniken erhielten neue Ausstattungen und verfügen heute
über modernste Arbeitsplätze und Geräte.
(Quelle: www.uni-halle.de)
Ein Jahr später errichtete der Theologe August Hermann Fancke ein Waisenhaus, diesem wurden bald höhere Schulen
und Anstalten angegliedert.
Die Franckeschen Stiftungen sind ein beeindruckendes bauliches Ensemble, dessen historischer Kern um den
Lindenhof in weniger als einer Generation entstand. Sie sind aber auch Gedankengebäude, dessen grundlegende Idee
noch heute, gut 300 Jahre nach ihrer Entstehung, zu fesseln vermag.
Die religiöse Schulstadt, die August Hermann Francke (1663-1727) 1698 mit kurfürstlichem Privileg begann, galt
Zeitgenossen schnell als "Neues Jerusalem". Es war die pietistische Frömmigkeit und die progressive Pädagogik,
die damals so beeindruckten. Franckes Anstalten bestanden aus einem Waisenhaus, mehrgliedrigen Schulsystem und
wissenschaftlichen Instituten. Daneben existierten Wirtschaftsbetriebe und landwirtschaftliche Güter. Es gelang
Francke, den sozialen Problemen seiner Zeit ein weithin beachtetes Beispiel christlicher Nächstenliebe entgegenzusetzen.
Die Stiftungen waren Zentrum eines weltumspannenden Korrespondenz- und Aktionsnetzes, das die Reformpläne des
Halleschen Pietismus weltweit verbreitete. Die Spuren finden sich noch heute in vielen europäischen Ländern, in Indien
und den USA. Die erste protestantische Mission, Millionen deutschsprachiger Volksbibeln, die Realschule in Deutschland,
das erste Lehrerseminar Deutschlands sowie das heute gängige Prinzip der Hilfswissenschaften haben ihren Ausgangspunkt
in den Franckeschen Stiftungen.
Im 19. Jahrhundert etablierten sich die Stiftungen weiter als Schulstadt und bestanden bis 1946 als christliche und
humanistische Einrichtung fort. Zwischen 1946 und 1991 verloren sie ihre Selbständigkeit. Seit 1991 sind die
Franckeschen Anstalten wieder als öffentlich-rechtliche Stiftung hergestellt. Ihr Wiederaufbau als pädagogisches,
kulturelles, soziales und wissenschaftliches Zentrum mit europäischer Ausstrahlung wird seitdem mit vielfältigem
Engagement betrieben.
(Quelle: www.francke-halle.de)
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