November: 1806-1905
Im Jahr 1806 wurde in der "Schlacht bei Halle" die preußische Reservearmee durch französische Truppen geschlagen
und die Stadt im Sturm erobert.
1807 wurde nach dem Tilsiter Frieden Halle dem neugebildeten Königreich Westphalen zugeschlagen.
Das erste hallesche Theater wurde 1811 in der Barfüßerkirche eröffnet und spielte Lessings "Emilia Galotti".
Johann Christian Reil, ein bedeutender Mediziner, Mitbegründer der Berliner Charité, Professor in Halle.
Er gründete in Halle ein Solbad und das erste bürgerlich-öffentliche Theater der Stadt.
Im Jahr 1812 wurde Halle der neu gebildeten preußischen Provinz Sachsen angegliedert.
August Hermann Niemeyer (1754-1828) gehörte zu den herausragenden Persönlichkeiten Halles.
Als Rektor und Kanzler der Universität, Direktor der Franckeschen Stiftungen, als preußischer Bildungspolitiker
und Pädagoge wirkte er über die Grenzen Halles hinaus. Er unterhielt zu vielen bekannten Persönlichkeiten Kontakte,
die er durch eine weit gespannte Korrespondenz und zahlreiche Reisen im In- und Ausland pflegte.
Im Jahr 1835 begeann die Industriealisierung mit der Gründung der "Halleschen Zuckersiederei-Compagnie auf Aktien"
Die erste mitteldeutsche Eisenbahnlinie wurde 1840 zwischen Magedeburg-Halle-Leipzig eröffnet. 6 Jahre später wurde die
thüringische Eisenbahnlinie zwischen Halle-Erfurt-Eisennach in Betrieb genommen.
1855 wurde Halle Sitz einer Oberpostdirektion. Ein Jahr später wurde die Produktion in der ersten Maschinenfabrik aufgenommen.
1857 war die Eröffnung der evangelischen Diakonissenanstalt.
Der deutsche Lyriker und Erzähler der deutschen Romantik war von Mai 1805 bis Juli 1806 an der juristischen Fakultät eingeschrieben.
Häufige Besuche führten ihn zu Johann Friedrich Reichardt im Giebichensteiner Dichterparadies, dem Treffpunkt der deutschen Romantik
(Ludwig Tieck, Clemens Brentano, Achim von Arnim, Jean Paul, Johann Wolfgang von Goethe). Fünfunddreißig Jahre später entstand das
Gedicht "Bei Halle", dessen erste Stropfen fast jeder Hallenser auswendig weiß.)
Bei Halle
Da steht eine Burg überm Tale
Und schaut in den Strom hinein
Das ist die fröhliche Saale
Das ist der Giebichenstein >br>
Da hab ich so oft gestanden,
Es blühten Täler und Höhn,
Und seitdem in allen Landen
Sah ich nimmer die Welt so schön!
Im Jahr 1859 wurde die Eisenbahnlinie Halle-Berlin fertiggestellt. 1875 war der Baubeginn der neuen Universitätsinstiute und
Universitätskliniken an der Magdeburger Straße.
1882 wurde die erste Pferdebahn in Betrieb genommen. Zwei Jahre später wurde das Fernstprechamt mit 49 Teilnehmern eröffnet.
1886 wurde das neue Stadttheater eingeweiht.
1891 wurde der elektrische Straßenbahnbetrieb in der jüngsten deutschen Großstadt mit über 100.000 Einwohnern aufgenommen.
Ab diesem Jahr fand auch die Industrialisierung der Chemischen Industrie statt.
10 Jahre später wurde der Zoologische Garten eröffnet und zwei Jahre später die Pauluskirche als Mittelpunkt des neuen
Pauluswohnviertels eingeweiht.